Italienische Wissenschaftler haben sich gemeinsam mit Kollegen der Universität Bologna besorgt über die Kontamination von Spinat und spinathaltigen Lebensmitteln mit Tropanalkaloiden geäußert.

 

Tropanalkaloide sind giftige Pflanzeninhaltsstoffe, die nach dem Verzehr verschiedene Symptome wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schwindel und Bewusstseinsstörungen hervorrufen können.

 

Die Forscher betonten die Dringlichkeit von Regulierungsmaßnahmen und verstärkten Überwachungsanstrengungen, da es in der europäischen Gesetzgebung bisher keine Höchstwerte für Tropanalkaloide in Blattgemüse gibt.

 

Die chemische Analyse von italienischem Spinat und spinathaltigen Lebensmitteln ergab hohe Konzentrationen der Tropanalkaloide Atropin und Scopolamin. Die Kontamination ist wahrscheinlich auf eine Kreuzkontamination mit giftigen Pflanzen der Gattung Datura zurückzuführen. Ähnliche Vorfälle wurden auch aus anderen Ländern gemeldet. Die Ergebnisse der Untersuchung sind alarmierend. 

 

Die gefundenen Mengen überschritten die akute Referenzdosis von 0,016 μg/kg Körpergewicht für Kleinkinder um das 2-1200-fache.

Aufgrund der Verwechslungsgefahr ist es wahrscheinlich, dass die Blätter der Gattung Datura (Stechpalme) unbeabsichtigt in die Spinaternte gelangt sind.

 

Insgesamt zeigen die Fälle von Tropanalkaloid-Kontaminationen in Italien die Notwendigkeit verstärkter Überwachungs- und Regulierungsmaßnahmen, um die Sicherheit von Blattgemüse zu gewährleisten und Verbraucher vor möglichen Gesundheitsrisiken zu schützen.

 

IHR PLUS: Die AGROLAB-Laboratorien untersuchen Lebensmittel auf Kontaminationen mit Tropanalkaloiden. Soweit bereits EU-Grenzwerte vorliegen, werden die Analysenergebnisse entsprechend der geltenden Verordnung hinsichtlich der Verkehrsfähigkeit bewertet.

 

Autor: Dr. Frank Mörsberger